Die Abreise
Gegen 4 Uhr morgens wurden wir alle geweckt. Am Abend zuvor mussten wir uns alle (ca. 25 Kinder) in ein ca. 12m² grosses Häuschen quetschen. Am Morgen Kreuz und quer aufeinanderliegend geweckt zu werden, war nicht so toll. Müde räumten alle ihre Mätteli zusammen und sattelten die Rucksäcke auf. Der Car der uns zum Hafen bringen soll, wartete bereits auf uns. Alle Rucksäcke waren verladen und es konnte losgehen. Im Car wurde es schnell still. Fast alle schliefen nach dieser kurzen Nacht wieder ein. Bis ein Schlagloch kam (es gab viele) und man wachte mit Nacken-Schmerzen wieder auf. Beim Hafenterminal angekommen, mussten wir natürlich wieder warten. Bis wir uns dann in kleinen Gruppen in einen kleinen Bus stopfen mussten. Die Fahrer am Hafen kannten keine Geschwindigkeitsregeln, keine Vortrittsregel und so weiter… Diese kurze Fahrt ähnelte einer Achterbahnfahrt im Freizeitpark. Als wir gegen 9 Uhr auf der Fähre ankamen, waren alle hocherfreut über die bequemen Sitze, die wir bei der Hinfahrt nicht hatten. Nach der Abfahrt schliefen einige wieder ein, andere hörten Musik oder spielten ein paar Spiele. Ich gehörte auf jeden Fall der Gruppe an, die wieder einschlief. Der restliche Tag ging schnell vorbei. Als es beim Abendessen endlich wieder Fleisch gab, waren alle glücklich. Nach ein paar BANG-Runden gingen auch die letzten gegen Mitternacht schlafen.
Und wieder war es keine lange Nacht. Um 5 Uhr weckte uns Koala, da wir Frühstücken mussten. Für einmal war das Essen auf der Fähre einigermassen essbar. Nach dem Frühstücken ging es nicht mehr lange bis wir anlegten. Pünktlich um 7 Uhr legte das Schiff in Travemünde an. Nach nur kurzem Warten konnten wir das Schiff auch schon verlassen. Mit dem Shuttle-Bus ging es bis zum Terminal, wo wir einen anderen Bus nahmen. Mit diesem Bus gingen wir bis Lübeck-Kücknitz. (Danke an Marder und Taifun, die das Ticket bis zur Endhaltestelle gelöst haben und dies etwa das doppelte kostete.) (Anm. d. Red. Es waren «nur» CHF 30 mehr als bei der Anreise 😉 )
Beim Bahnhof angekommen, merkte man sofort, dass man in Deutschland war. « …der RE nach Hamburg HBF heute ca. 20minuten später.» Als nach 20 Minuten das Signal für den Zug grün war, sattelten wir wieder unsere Rucksäcke und machten uns bereit. Danke an die Deutsche Bahn, dass sie das Lichtsignal 15min vor Zugsabfahrt grün schalten. Somit ging es also mit 35min Verspätung Richtung Hamburg. Zum Glück haben die Leitenden genug spatzig eingeplant.
Nach einem Besuch im Edeka und einem Döner, der echt beschissen war, ging es zu unserem Zug, der tatsächlich pünktlich war. Vorerst. Die Fahrt im ICE verlief am Anfang geschmeidig. Doch bereits kurz vor Kassel mussten wir aufgrund einer Signalstörung warten. In Kassel hatten wir dann bereits 15min Verspätung. Doch der Zug war in Basel nur noch mit einer Verspätung von 6 Minuten geplant. Später wurde noch ein Brändi Dog ausgepackt und die Fahrt verging wie im Fluge. Nachdem ich mit Sugus im Bordbistro eine Currywurst geholt habe, kamen wir immer näher an Offenburg. Doch…
Kurz vor Baden-Baden kam die Durchsage: «Geschätzte Fahrgäste, leider müssen wir in Baden-Baden einen ausserordentlichen Halt machen, da der Fahrdienstleiter in Offenburg eine Pause machen muss.» Ich dachte, dies sei ein schlechter Scherz. 20 Minuten später ging es dann auch weiter. Nun war die Prognose bei der Ankunft in Basel bei 30 Minuten Verspätung. Der Plan war es über Olten zu fahren, um eine halbe Stunde einzusparen. Dieser Plan platze schnell, da nun die Ankunft in Basel auf 46 Minuten Verspätung geplant war. Wir haben also in Basel den Zug um 19:03 Uhr (statt 18:03 Uhr) genommen. Und kamen, Achtung…, pünktlich an. Willkommen bei der SBB. In Biel liefen wir mit Musik aus dem Bahnhof und wurden mit einem Klatschen von den Eltern und Familien empfangen.
Und so geht mein letztes Lager als TN zu Ende…
Verfasst von Sovo, Fähndli Adler


